
In unserer letzten Offenen Sprechstunde haben wir intensiv diskutiert – über Altersbilder in der Kultur und nicht zuletzt über den sprichwörtlichen Elefanten im Raum: Ageism.
Robert Eysoldt, Creative Strategist, Age Diversity Activist und Gründer von Age Bombs, hat uns mit seinem Impuls einen klaren Spiegel vorgehalten. Seine zentrale Frage lautete: Warum braucht unsere Kultur gerade jetzt einen neuen Blick auf Alter und Altersvielfalt?
Die Diskussion zeigte, wie dringend dieses Thema ist: Menschen leben länger und gesünder, während die Geburtenrate sinkt und Millionen Babyboomer bald ins Rentenalter eintreten. Gleichzeitig bleibt Altersdiskriminierung ein strukturelles Problem, das alle Generationen betrifft – sichtbar in Sprache, Bildern und gesellschaftlichen Routinen.
Besonders spannend war Robert Eysoldts Perspektive auf Kultur als Resonanzraum: Wird Alter ausgeblendet, verliert sie an Tiefe und Glaubwürdigkeit. Wird Altersvielfalt sichtbar, eröffnet sich ein gemeinsamer Möglichkeitsraum für Zukunftsbilder.
Wir haben darüber gesprochen, wie dies praktisch umgesetzt werden kann:
- Teamstrukturen, die Aufgaben nach Stärken statt nach Geburtsjahr verteilen,
- Führungstandems, die unterschiedliche Altersgruppen verbinden,
- Programme, die Themen anstelle von Zielgruppen in den Mittelpunkt stellen,
- Publikumsarbeit, die Begegnungen über Altersgrenzen hinweg fördert und Barrieren abbaut – physisch, digital und emotional.
Seine Botschaft hallte nach: Altersvielfalt ist kein Nice-to-have, sondern ein Gestaltungsvorteil und ein politisches Statement. Alter gehört ins Zentrum der Gesellschaft.
