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Perspektive: Suffizienz

16. Dezember 2025

“Ist weni­ger mehr?”

Am 11. Dezem­ber 2025 haben wir in unse­rer Per­spek­ti­ve: Suf­fi­zi­enz gemein­sam mit 65 Teil­neh­men­den der Fra­ge nach­ge­spürt: „Ist weni­ger mehr?“ Im Mit­tel­punkt stand Suf­fi­zi­enz als Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie und als Blick auf unse­re sozia­len und kul­tu­rel­len Prak­ti­ken Wir stell­ten uns also die Fra­ge, wel­che Geschich­ten wir über nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung erzäh­len und wie wir inner­halb unse­rer kul­tu­rel­len Arbeit das Kon­zept Suf­fi­zi­enz inhalt­lich wie prak­tisch greif­bar machen kön­nen. 

Als Auf­takt gab Prof. Dr. Ingo Uhl­ig (Insti­tut für Kli­ma­schutz, Ener­gie und Mobi­li­tät / Uni­ver­si­tät Hal­le-Wit­ten­berg) eine theo­re­ti­sche Ein­ord­nung, die stark über gesetz­te Nar­ra­ti­ve sowie kul­tu­rel­le Deu­tungs­mus­ter führ­te sowie span­nen­de Ein­bli­cke in die Erkennt­nis­se aus dem Pro­jekt „SuzAn­Na“ (2022–2024). Beson­ders im Gedächt­nis blieb sei­ne Dar­stel­lung des Per­spek­tiv­wech­sels weg vom rei­nen Ver­zicht. Der Zuge­winn an Qua­li­tät, Teil­ha­be und öffent­li­chem Leben wer­de dadurch sicht­ba­rer und schreibt der „Suf­fi­zi­enz auch eine ästhe­ti­sche Auf­ga­be“ zu. In der Dis­kus­si­on wur­de aber auch die Skep­sis deut­lich, ob Suf­fi­zi­enz gesell­schaft­lich „anschluss­fä­hig“ wird, solan­ge poli­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen aus­blei­ben. Ent­spre­chend stark viel der Ruf aus dem Publi­kum nach dem „poli­ti­schen Sta­chel von Suf­fi­zi­enz“. 

Für uns als Thea­ter kann öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit nie ohne sozia­le Nach­hal­tig­keit gedacht wer­den

Aus der Pra­xis­per­spek­ti­ve stell­te uns Georg Ken­trup (Con­sol Thea­ter, Gel­sen­kir­chen) das Pro­jekt „Von Spu­ren, Pfa­den und Zie­len“ vor. Dies ist ein Bei­spiel dafür, wie Suf­fi­zi­enz nicht nur the­ma­tisch, son­dern auch in Pro­zes­sen und Zusam­men­ar­beit mit der Stadt­ge­mein­schaft ver­an­kert wer­den kann. Ein­drück­lich war dabei die Ver­bin­dung von öko­lo­gi­scher und sozia­ler Nach­hal­tig­keit: „Für uns als Thea­ter kann öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit nie ohne sozia­le Nach­hal­tig­keit gedacht wer­den“ sowie auch der Gedan­ke, dass „Man­gel“ (gera­de aus Kin­der­per­spek­ti­ve) nicht auto­ma­tisch nega­tiv gele­sen wer­den muss, son­dern als Anlass für ande­re For­men von Soli­da­ri­tät, Krea­ti­vi­tät und geteil­ten Res­sour­cen, gedeu­tet wer­den kann.

Unser wich­tigs­tes Lear­ning: “Suf­fi­zi­enz ist nicht aus­er­zählt”, aber wir müs­sen unse­re Spra­che und ver­mit­teln­de Zugän­ge klug wäh­len. Nicht immer muss „Suf­fi­zi­enz“ als Begriff vor­ne drauf­ste­hen; oft geht es um eine Hal­tung oder um eine geleb­te Pra­xis, die in Kul­tur­ange­bo­ten ästhe­tisch-emo­tio­nal erfahr­bar wird und gleich­zei­tig poli­ti­sche Debat­ten prä­gen kann.

Wei­te­re Infos sowie Mit­schnit­te des Vor­trä­ge sind auf unse­re Unter­sei­te zur Per­spek­ti­ve zu fin­den:

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