
Wie Kultur über sich hinaus wirkt
Mit der Perspektive: Handabdruck knüpften wir im September 2025 dort an, wo das Green Culture Festival im Juni bereits Impulse gesetzt hat: beim Handabdruck der Kultur.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Kultureinrichtungen über ihr „Kerngeschäft“ hinaus wirksam werden können. Konkreter: Wo verändert Kultur Denkmuster? Wo stärkt sie Handlungsspielräume? Und wo schafft sie neue Allianzen?
Auftakt: Einführung in das Denkmodell Handabdruck
Zum Auftakt am 18. September 2025 gab Carina Spieß von Germanwatch eine praxisnahe Einführung in das Denkmodell Handabdruck. Dieses setzt an der Idee an, nicht nur den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, sondern auch den eigenen positiven Beitrag – den „Handabdruck“ – zu vergrößern.
In der gemeinsamen Online-Veranstaltung wurde deutlich, wie das Konzept als Reflexionsrahmen für Kultur- und Medienorganisationen genutzt werden kann, um die eigene Wirkung im gesellschaftlichen Kontext zu stärken.
Perspektiven-Bühne: Fünf Beispiele aus der Praxis
Eine Woche später, am 25. September 2025, folgte die Perspektiven-Bühne „Handabdruck“. Fünf Kulturakteur:innen zeigten anhand konkreter Projekte, wie sie über ihre eigene Organisation hinaus wirken: durch Bildungsangebote, strukturelle Veränderungen oder kreative Formen der Zusammenarbeit.
Jede Präsentation wurde durch einen gemeinsamen Austausch mit den Teilnehmenden vertieft und bot vielfältige Einblicke in Wege, wie Kultur gesellschaftlichen Wandel mitgestalten kann.
Theater als dritter Ort: Das Rheinische Landestheater Neuss
Mit dem Projekt Offenes Foyer wird das Rheinische Landestheater Neuss tagsüber zu einem „dritten Ort“ für die Stadtgesellschaft. Intendantin Marie Johannsen stellte das Konzept vor, das Raum für Begegnung, Teilhabe und niedrigschwellige kulturelle Angebote schafft – unabhängig von Alter, Herkunft oder Konsum.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Theater über den Vorstellungsbetrieb hinaus wirksam werden und einen positiven Handabdruck in der Stadt hinterlassen können.
Soziale Nachhaltigkeit bei Festivals: Das Projekt Leaving Handprints
Thea Heinze und Fabian Filbert präsentierten das Projekt Leaving Handprints des Kulturflut Skandaløs e.V., das soziale Nachhaltigkeit bei Festivals und Veranstaltungen in den Fokus rückt.
Mit einem eigens entwickelten Handabdruck-Tool können Veranstalter:innen die gesellschaftliche Wirkung ihrer Arbeit sichtbar machen. Die Referent:innen berichteten von ersten Praxiserfahrungen, Chancen für mehr Vernetzung und Hürden im Festivalalltag. Ihr Beitrag machte deutlich, wie Festivals durch bewusstes Handeln ihren Handabdruck verstärken und so Impulse für soziale Nachhaltigkeit setzen können.
Der Excel-Rechner von Leaving Handprints ist inzwischen in einer Beta-Version verfügbar und kann direkt bei den Referent:innen angefragt werden.
Weitere Beiträge: Poesie, Film und nachhaltige Mobilität
Einen breiten Einblick in unterschiedliche Formen kultureller Wirksamkeit gaben außerdem:
- Alina Stark von der Spoken Word Akademie, eine Ausbildungs- und Begegnungsstätte für politische Poesie und Bühnenperformance,
- Benedetta Severi von Berlinale Talents mit dem Enable-Programm, das nachhaltige Ansätze neben der Filmproduktion sichtbar macht, sowie
- Laura Zebisch und Kira Schoch vom Goethe-Institut, das mit dem Projekt Slow Touring neue Wege nachhaltiger Mobilität im Kulturbereich erprobt, von ressourcenschonendem Reisen bis zu lokaler Vernetzung und intensiver Zusammenarbeit mit Communities.
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Alle Beiträge finden Sie auf unserer Perspektiven-Seite Handabdruck.
Wir danken allen Referent:innen und Teilnehmer:innen sehr herzlich für ihre Teilnahme und freuen uns auf die nächste Perspektive mit dem Auftakt am 11.11.2025 von 10–12 Uhr. Weitere Details folgen in Kürze.
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