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Klimabilanzierung

In unse­ren Per­spek­ti­ven im Januar/Februar 2025 dreh­te sich alles um das The­ma Kli­ma­bi­lan­zie­rung. In der Ein­füh­rung wur­de erläu­tert, wie Kli­ma­bi­lan­zen erstellt wer­den und war­um sie für Kul­tur­ein­rich­tun­gen sinn­voll sind. Im Zen­trum stand der CO₂-Kul­tur­stan­dard mit den Bilan­zie­rungs­tie­fen nach Kli­ma­Bi­lanz­Kul­tur (KBK) und Kli­ma­Bi­lanz­Kul­tur+ (KBK+) sowie der CO₂-Kul­tur­rech­ner als pra­xis­ori­en­tier­te Werk­zeug, um Emis­sio­nen in Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen zu mes­sen und Maß­nah­men zu ent­wi­ckeln. Expert:innen aus der Kul­tur­bran­che gaben wert­vol­le Ein­bli­cke und teil­ten ihre Erfah­run­gen und Her­aus­for­de­run­gen bei der Umset­zung von Kli­ma­bi­lan­zen.

Perspektiven-Auftakt

Im Per­spek­ti­ven-Auf­takt stell­te Melin­da Wei­den­mül­ler von der Green Cul­tu­re Anlauf­stel­le die Grund­la­gen der Kli­ma­bi­lan­zie­rung vor, erklär­te die fünf Schrit­te einer Bilanz und den CO₂-Kul­tur­stan­dard, der Kul­tur­ein­rich­tun­gen den Ein­stieg in die Kli­ma­bi­lan­zie­rung erleich­tert. Zur Ent­ste­hung und wei­te­ren Schrit­ten des CO₂-Kul­tur­stan­dards war Tes­sa Kaz­mei­er aus dem Minis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst Baden-Würt­tem­berg ein­ge­la­den. Ste­fan Gold­bach von Kli­mAk­tiv prä­sen­tier­te zudem den CO₂-Kul­tur­rech­ner, ein prak­ti­sches Tool zur Berech­nung von Emis­sio­nen.

Einführung in die Klimabilanzierung

von Melinda Weidenmüller, Projektkoordination Beratung & Vermittlung Green Culture Anlaufstelle

Melin­da Wei­den­mül­ler lei­tet beim Akti­ons­netz­werk Nach­hal­tig­keit in Kul­tur und Medi­en den Bereich der Kli­ma­bi­lan­zie­rung und berich­te­te von Ihren Erfah­run­gen aus sämt­li­chen Pro­jek­ten zur Kli­ma­bi­lan­zie­rung und Stan­dar­di­sie­rung von Kli­ma­bi­lan­zen.
In der Ein­füh­rung wer­den Fra­ge­stel­lun­gen auf­ge­grif­fen wie: War­um wer­den Kli­ma­bi­lan­zen erstellt und woher kom­men die Berech­nun­gen und Begriff­li­chen­kei­ten. Zudem wer­den fünf Schrit­te zu einer Bilanz vor­ge­stellt:
1. Fest­le­gen
2. Detek­tiv­ar­beit
3. Doku­men­tie­ren
4. Fer­tig stel­len
5. Kom­mu­ni­zie­ren und Maß­na­men ablei­ten.

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Der CO₂-Kulturstandard

von Tessa Kazmeier, Referentin Green Culture beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Tes­sa Kaz­mei­er arbei­tet im Refe­rat 54 – Medi­en und Film, Popu­lä­re Kul­tur, Sozio­kul­tur, Green Cul­tu­re, Inter­na­tio­na­le Kul­tur­be­zie­hun­gen in der Kunst­ab­tei­lung im Minis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst (MWK) Baden-Würt­tem­berg. Als Refe­ren­tin für Green Cul­tu­re hat sie den Pro­zess zur Ent­wick­lung des CO2-Kul­tur­stan­dards maß­geb­lich mit­ver­ant­wor­tet und die Redak­ti­on des Leit­fa­dens „Kli­ma­schutz in Kul­tur­ein­rich­tun­gen“ beglei­tet.
Das MWK fun­giert gemein­sam mit dem BKM als Auftraggeber:in des CO2-Kul­tur­stan­dards und setzt sich mit ihrem Enga­ge­ment für die nach­hal­ti­ge Trans­for­ma­ti­on des Kul­tur­be­reichs ein.

Der CO₂-Kulturrechner

von Stefan Goldbach, Consultant Carbon Footprinting bei KlimAktiv

Ste­fan Gold­bach ist Betriebs­wirt und seit 2019 bei Kli­mAk­tiv im Car­bon Foot­prin­ting-Team als Con­sul­tant tätig. Er bringt hier sei­ne Exper­ti­se ins­be­son­de­re für die Berei­che Kunst und Kul­tur sowie Fra­ge­stel­lun­gen rund um das The­ma Logis­tik ein. Kli­mAk­tiv war maß­geb­lich an der Ent­wick­lung des CO₂-Kul­tur­stan­dards betei­ligt, und Ste­fan Gold­bach spielt eine zen­tra­le Rol­le bei des­sen Ver­mitt­lung: Er lei­tet die Fra­ge­stun­den zum CO₂-Kul­tur­stan­dard und unter­stützt Kul­tur­ein­rich­tun­gen bei Fra­gen rund um den Bun­des­rech­ner.
In dem Per­spek­ti­ven-Auf­takt stellt Ste­fan Gold­bach den CO₂-Kul­tur­rech­ner mit Zeit­rei­hen­ver­gleich und Distanz­che­cker vor.

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Perspektiven-Bühne

Die Per­spek­ti­ven-Büh­ne beleuch­tet die prak­ti­sche Umset­zung von Kli­ma­bi­lan­zen in unter­schied­li­chen Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen. Fünf Expert:innen, dar­un­ter Vertreter:innen aus Muse­en, Thea­tern und Archi­ven, stel­len ihre Kli­ma­bi­lan­zen vor und berich­ten von ihren Erfah­run­gen, Her­aus­for­de­run­gen und Best Prac­ti­ces. Die unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven zei­gen auf, wie sich die Insti­tu­tio­nen in ihren Ansät­zen zur Kli­ma­bi­lan­zie­rung unter­schei­den und wel­che spe­zi­fi­schen Anfor­de­run­gen dabei zu beach­ten sind.

Klimabilanz am Theater Dortmund

von Mona Rieken

Im Vor­trag zur ers­ten Kli­ma­bi­lanz am Thea­ter Dort­mund in der Spiel­zeit 23/24 wur­den die wich­tigs­ten Schrit­te und Her­aus­for­de­run­gen bei der Erstel­lung der Bilanz vor­ge­stellt. Zen­tra­le Punk­te waren hier gute Sys­tem­gren­zen der Lie­gen­schaf­ten zu defi­nie­ren. In dem Vor­trag wird das Vor­ge­hen zur Daten­samm­lung von der Gäs­te­mo­bi­li­tät sowie Anrei­se der Besu­chen­den erläu­tert. Neben Hür­den wie das War­ten auf die kor­rek­ten Daten und Ansprechpartner:innen, Aus­wer­tun­gen von Dienst­rei­se­an­trä­gen wuren auch Erkennt­nis­se der Bilanz nach KBK+ vor­ge­stellt. Ers­te Maß­nah­men aus der Bilanz ist ein Ener­gie­au­dit prio­ri­sie­ren, Strom & Fern­wär­me umstel­len, Akti­ons­plan Mate­ri­al­kreis­läu­fe, Publi­kums­be­fra­gung, Druckerzeug­nis­se kri­tisch Über­prü­fung den Dienst­rei­se­ver­ord­nung ändern.

Der Vor­trag hob her­vor, wie wich­tig der Aus­tausch mit ande­ren Kul­tur­häu­sern und der ste­ti­ge Dia­log mit inter­nen und exter­nen Part­nern sind, um lang­fris­tig nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen zu errei­chen

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Klimabilanzierung bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

von Daniel Naumann & Markus Karas

Bei der Stif­tung Preu­ßi­scher Kul­tur­be­sitz mit ca. 20 Stand­or­ten wird mit Pilot­pro­jek­ten gear­bei­tet. Im Vor­trag zur CO2-Bilan­zie­rung des Kunst­ge­wer­be­mu­se­ums wur­den die wesent­li­chen Schrit­te und Her­aus­for­de­run­gen bei der Erstel­lung der Emis­si­ons­bi­lanz vor­ge­stellt. Schwer­punk­te waren die Erfah­run­gen aus Bilan­zie­rungs­me­tho­den vor dem Stan­dard sowie die schritt­wei­se Anpas­sung auf den CO2-Kul­tur­stan­dard.

Zudem wur­den Lösungs­an­sät­ze aus der Daten­er­he­bung zu ver­schie­de­nen Berei­chen vor­ge­stellt. Die kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung der Daten­er­he­bung, wie etwa die geplan­te Kul­Mon-Befra­gung 2025, wur­de als ent­schei­den­der Schritt her­vor­ge­ho­ben, um die Qua­li­tät der Bilanz wei­ter zu stei­gern. Zudem unter­strich der Vor­trag die Bedeu­tung des Aus­tauschs mit ande­ren Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen sowie die enge Zusam­men­ar­beit mit inter­nen und exter­nen Part­nern, um nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen zu errei­chen.

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Klimabilanz des Historischen Archivs und Rheinischen Bildarchivs im Rahmen von Köln hoch 3

von Dr. Andreas Berger

Dr. Andre­as Ber­ger stell­te die Kli­ma­bi­lanz des His­to­ri­schen Archivs im Rah­men des Pro­jekts Köln hoch 3 vor und zeig­te zen­tra­le Hand­lungs­fel­der auf. Beson­ders ins Gewicht gefal­len sind der Ener­gie­ver­brauch für Fern­wär­me und Strom, ins­be­son­de­re für die Kli­ma­ti­sie­rung der Maga­zi­ne. Ers­te Maß­nah­men wie die Elek­tri­fi­zie­rung des Fuhr­parks und die Erwei­te­rung der Solar­an­la­gen wur­den bereits umge­setzt.

Künf­tig sol­len Müll­tren­nung, nach­hal­ti­ge Dienst­rei­sen und eine opti­mier­te Kli­ma­re­gu­lie­rung wei­ter ver­bes­sert wer­den. Ein Nach­hal­tig­keits­kon­zept soll erar­bei­tet wer­den, um lang­fris­tig umwelt­freund­li­che Struk­tu­ren zu schaf­fen. Die nächs­te Kli­ma­bi­lanz ist für 2026 geplant.

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Klimabilanz des Musiktheaters im Revier Gelsenkirchen

von Christoph Neumann

Im Musik­thea­ter im Revier Gel­sen­kir­chen wur­de eine detail­lier­te Kli­ma­bi­lanz erstellt, die CO₂-Emis­sio­nen durch Ener­gie­ver­brauch und Mobi­li­tät erfasst. Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen dabei war die unstruk­tu­rier­te und unein­heit­li­che Daten­samm­lung, die aus ver­schie­de­nen Quel­len zusam­men­ge­führt und sys­te­ma­ti­siert wer­den muss­te.

Chris­toph Neu­mann zeig­te, dass Bilan­zie­rung mehr ist als nur eine Ana­ly­se: Sie dient als Grund­la­ge für kon­kre­te Hand­lungs­maß­nah­men, wie die Opti­mie­rung von Pro­ben­zei­ten und die Ein­füh­rung nach­hal­ti­ger Kan­ti­nen­an­ge­bo­te. Zudem ermög­licht die Bilan­zie­rung nicht nur öko­lo­gi­sche, son­dern auch wirt­schaft­li­che Vor­tei­le, etwa durch Ein­spa­run­gen bei Ener­gie­kos­ten. Zukünf­tig soll die Bilan­zie­rung wei­ter­ent­wi­ckelt und mit ein­heit­li­chen Nach­hal­tig­keits­stan­dards ergänzt wer­den.

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Klimabilanz am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg im Rahmen von Elf zu Null

von Kai Heitmann

Kai Heit­mann stell­te die Kli­ma­bi­lanz des Muse­ums für Kunst und Gewer­be in Ham­burg vor. Dabei lag der Fokus auf der sys­te­ma­ti­schen Erfas­sung und Visua­li­sie­rung von CO₂-Emis­sio­nen. Ergän­zend wur­de der Bereich „Publi­kums­ver­kehr“ detail­liert ana­ly­siert – unter ande­rem durch Besu­cher­um­fra­gen, Kas­sen­da­ten und ein eigens ent­wi­ckel­tes Aus­wer­tungs­tool.

Neben der Erstel­lung von Kli­ma­bi­lan­zen wur­den bereits ers­te Stan­dards und soge­nann­te Pro­duct Cate­go­ry Rules (PCRs) ent­wi­ckelt, um z. B. inter­na­tio­na­le Anrei­sen fair und ein­heit­lich zu berück­sich­ti­gen.

Zukünf­tig sol­len wei­te­re Muse­en ein­ge­bun­den und ein­heit­li­che Nach­hal­tig­keits­stan­dards eta­bliert wer­den. Alle Metho­den und Ergeb­nis­se sind öffent­lich auf der Web­site des Pro­jekts Elf zu Null doku­men­tiert.

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